Geschichte
Die Theatergruppe Rhede ist ein Verein mit einer langen Geschichte. Aber wie ist dieser Verein
überhaupt entstanden? Wo liegen die Wurzeln ? Diesen Fragen soll nun einmal näher auf den Grund
gegangen werden: Die Theatergruppe Rhede, die heute aus rund 20 aktiven Mitgliedern besteht, feierte
im Jahre 2006 ihr 25- jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurden die Mitspieler geehrt, die seit 25
Jahren aktiv am Theaterleben in Rhede beteiligt sind. Hierzu gehören Heinz Assies, Gerd Büning,
Hermann Gerdes, Marlen Rensen, Gerd Specker-Dünhöft und Maria Többen. Aber wo liegen die Anfänge
des Rheder Theaters? Die ersten Initiativen zum plattdeutschen Theater wurden im Rahmen der 1150-
Jahrfeier der Gemeinde Rhede im Jahre 1979 ergriffen. Damals planten einige Jugendliche der Rheder
Landjugend während der Festlichkeiten einen kleinen plattdeutschen Sketch aufzuführen. Dieser wurde,
unter dem Decknamen der katholischen Landjugend, von der damaligen Leitung Gisela Lüsing-Hauert
eingeführt und erprobt. Nachdem diese erste Aufführung gut geklappt hatte, dachte man sich, getreu
nach dem Motto: „Was einmal klappt, das klappt auch ein zweites Mal“, das Theaterspielen in der
Gemeinde Rhede solle fortgeführt werden. Hiermit war der Grundstein für die noch heute aktive
Theatergruppe gelegt. Direkt im Anschluss an die Jubiläumsfeier der Gemeinde starteten die
Vorüberlegungen für ein weiteres plattdeutsches Theaterstück. Die rund 30 beteiligten Jugendlichen
waren nicht lange aufzuhalten und die Proben begannen recht zügig. Zweimal die Woche trafen sich die
Mitspieler und probten mehrere Monate das Stück mit dem Titel „De swatte Hannibal“, das bereits im
folgenden Jahr (1980) aufgeführt wurde. Eine besonders wichtige Lektion, die bis heute oberste Priorität
im Theaterverein darstellt, war die langsame, laute und deutlich ausgesprochene plattdeutsche Sprache.
„Uns ist es wichtig, dass die plattdeutsche Sprache, so wie sie früher in Rhede gesprochen wurde, nicht
ausstirbt. Deswegen achten wir besonders auf die Formulierungen und auf die Aussprache des
Plattdeutschen“, so die Mitglieder der Theatergruppe Rhede. Ein besonderes Theaterstück wurde im
Frühjahr 1984 aufgeführt. Das sehr ernst gehaltene Stück „Du schasst Vader und Mauder ehren“
verlangte einiges von den Mitspielern. Es ging darum, dass beide Eltern gepflegt werden mussten und die
Mutter am Ende sogar verstarb. Die Umsetzung war für die Laienspieler besonders aufwendig und
schwierig. Dennoch und wahrscheinlich gerade deshalb wurde das Stück ein großer Erfolg in der Rheder
Theatergeschichte und wurde nicht nur auf der eigenen Bühne aufgeführt, sondern auch in dem Theater
an der Wilhelmshöhe in Lingen unterhielten die Rheder Theaterspieler mit diesem Stück das Publikum. In
diesem Jahr koppelten sich die Theaterspieler auch von der Landjugend Rhede ab und gründeten eine
eigenständige Theatergruppe.